Mittwoch, 31. Oktober 2007

40 Grad doch Sport muss sein

Heute sind wir nun genau vier Wochen hier. Und genau heute habe ich vier Wochen und 11 Tage keinen Sport gemacht.
Der nächste Voltiverein ist leider 100km weg von hier. Dennoch war ich sehr erstaunt darüber, wie verbreitet Volti hier ist. Ich hab zwar noch niemanden hier getroffen, der das kennt, aber es gab doch eine relativ lange Liste von Vereinen aus meiner Region. Mein Mitbewohner erzählte mir sogar, dass er es in Kolumbien schon öfter mal im Fernsehen gesehen hätte.
Also kein Volti und noch nicht mal Joggen kann ich hier. Die Straßen sind dafür einfach zu kaputt und schief.
Nun kenne ich hier aber einen sehr durchtrainierten und gelenkigen Brasilianer und hab ihn dann mal ein bisschen darüber ausgequetscht, warum er denn so sei. Und so kam ich dann auf diese Sportart, eine Mischung aus Kampfkunst, Turnen, Tanzen und Musik machen. Wie genau ich mir das vorstellen soll, weiß ich noch nicht, aber ich werde nächste Woche dort mitmachen. Ich weiß nur, dass die alle Salto und Flickflack können :)

Freitag, 26. Oktober 2007

Ein Tag in Brasilien

Der Frühling ist endlich da! Gestern haben wir zum ersten Mal die 40 Grad Grenze überschritten und heute war es auch nicht viel kälter. Doch was macht man bloß mit der ganzen Energie? Am Pool sitzend in sich aufnehmen und in Bräune umwandeln, dabei kaltes Bier trinken und sich die Stromleitungen anschauen, in denen man sich bei einem Hüpfer von der Mauer sicherlich verfangen würde. Mit Hochklettern und wieder Runterspringen muss man hier sowieso aufpassen! Auch wegen der vielen Hunde die hier auf den Straßen rumlaufen. Doch dank meiner sympathischen Nachbarn werden dies von Woche zu Woche weniger.

Samstag, 20. Oktober 2007

Angeln bei Felipe

Felipes Familie besitzt ein Stück Land ca. 10 Minuten Fahrt von Lajeado entfernt. Dort gab es unter anderem Rinder und einen großen Teich, in dem wir angeln konnten.

Beim ersten Auswerfen meiner provisorischen Angel hat sofort ein großer Karpfen gebissen. Ich hab ihn leider verloren und musste ganze 7 Minuten auf meinen zweiten Biss warten.

Den habe ich auch erfolgreich aus dem Wasser befördern können:


Heute war der erste Tag, an dem wir merkten konnte, wie warm es hier noch werden wird. Wir haben heute 35 Grad im Schatten überschritten, obwohl es größtenteils bewölkt war. Igor hat uns versichert wenn wir erstmal in den Sommer kommen, dann wird es nochmal deutlich wärmer und das "JEDEN TAG".

Zusätzlich haben wir mit einem Luftgewehr ein Wettschießen auf Plastikflaschen veranstaltet.


Zum Abendbrot haben wir dann drei brasilianische zubereitete Karpfen genießen können.

15 ausgesuchte Bilder gibt es hier

Sonntag, 14. Oktober 2007

Rafting

Diesen Samstag sind wir mit Igor, seinen Brüdern Daniel und Davi, Daniel´s Freundin Paula, Felipe und unseren beiden kolumbianischen Mitbewohnern zum Rafting gefahren. Das Dorf von dem wir den Raftingtrip gestartet haben, lag ca. 90min Fahrt von Lajeado entfernt. Dabei sind wir durch eine sehr bergige wunderschöne Landschaft gefahren.
Die Fahrt war extrem kurvenreich und führte an vielen wunderschönen Wasserfällen vorbei.
Unterwegs mussten wir mehrere Brücken passieren, von denen ich einigen überhaupt nicht vertrauen konnte.



Um ca. 10:30 trafen wir auf unser Raftingteam bestehend aus drei erfahreren Raftern, einem Mädel zum Fotos machen und unserem Busfahrer.


Das erste Abenteuer stellte die Fahrt mit einem Mercedes Bus (ca. 50 Jahre alt) zur Einstiegstelle dar. Der Bus mit Anhänger war kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit, dafür aber so laut wie ein Düsenjet. Außerdem führte uns der Weg durch Flüsse entlang von Kanten bei denen es min. 50 Meter hinunterging quer durchs Gebirge. Nach ca. 30min Fahrt hatten wir die Einstiegstelle erreicht.

Dort erhielten wir unsere Ausrüstung. Einen Neoprenanzug, Schwimmweste, Helm und ein Paddel. Eine ausführliche Einweisung, in der uns erklärt wurde, dass die Chance mit dem Bot zu kentern bei ca. 60% liegt. Der Name des Flusses ist Rio da Prata. Beim Raften teilt man die Schwieriegkeitsstufen von 1-6 ein. Wobei 1 seichtes Wasser ist und 6 nicht mehr befahrbar ist. Unsere Strecke lag meisten zwischen 4. Bis auf der letzte Wasserfall lag über 5. Allerdings haben wir die gesamte Strecke (2:30h) ohne Kentern überstanden. Allerdings musste Bahiano unser Steuermann uns zum Teil heftig anschreien. Beim Versuch auf einer Welle zu surfen flog mir auf einmal Igor entgegen und riss mich fast aus dem Boot. Ich konnte grade noch die Sicherheitsleine erwischen.



Einen der Wasserfälle wollte ich versuchen zu durchschwimmen, mit der Feststellung, dass wenn die Füße aus der Oberflächenströmung herauskommen, ziehts einen einfach weg. Alle anderen schwammen an mir vorbei und ich trieb stromaufwärts.


Die gesamte Fotostrecke (ca. 290 Fotos) gibt es hier. Es sind einige beeindruckende Fotos vom Rafting und von der Landschaft dabei. In den Videos die noch nicht online stehen, kann man z.T. Sprünge von den Leuten hinten im Boot sehen mit bis zu 2m.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Mein Arbeitsplatz

Heute ist mein dritter Arbeitstag und ich werde gleich ein Meeting mit mehreren Professoren haben, um meine Aufgaben für das nächste halbe Jahr festzulegen.

Ich sitze in einem Labor für Regelungstechnik, dass aus drei Räumen besteht die zusammen ca. 400qm groß sind. Das Labor befindet sich z.T. noch im Aufbau, deswegen wuseln hier den ganzen Tag Mitarbeiter herum und bauen verschiedenste Dinge auf. Ich soll verschiedene regelungstechnische Experimente planen und von den Mitarbeitern aufbauen lassen. Ich hab mich zunächst für ein stehendes Pendel entschieden, da es eins der bekanntesten Beispiele angewandter Regelungstechnik ist.

Mein Ansprechpartner im Labor ist ein ca. 50 jähriger Professor, der unseren Professoren so garnicht ähnelt. Mein erster Eindruck war "Alt-Hippie" oder NASA. Und tatsächlich er hat eine lange Zeit in der Raumfahrt gearbeitet und spricht dementsprechend ein perfektes Englisch.
Die Uni hat nicht so wie in Deutschland nicht nur Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter, sondern auch einfache Mitarbeiter. Davon habe ich hier zwei im Labor, fachlich scheinen diese keine großen Kenntnisse zu haben, allerdings holen sie alles was benötigt wird sehr schnell herbei. Schlecht ist: sie sprechen kein wort englisch, aber Dank dem Google übersetzer komm ich ganz gut klar.

Mein erste Aufgabe, Modellbildung für dieses stehendes Pendel, habe ich bereits abschließen können und werde nun die erforderlichen Bauteile bestellen, um das Pendel dann auch zu implementieren.

Der Segway fährt bereits seit meinem ersten Arbeitstag allerdings fehlen noch die passenden Batterien, so dass er nur am Netzteil funktioniert. Während des Transport scheinen die Lenkungssensoren einen Schaden genommen zu haben. Dort muss ich nochmals nachschauen.

Der Segway entwickelt sich hier zu einer richtigen Attraktion, obwohl er noch nichtmal richtig fährt. Ich habe bereits vielen Studenten und Mitarbeitern das Fahrzeug zeigen müssen, die alle total begeistert sind. Sobald das Fahrzeug mit Batterien und Lenkung funktioniert wird ein das Fernsehen vorbeikommen, um Aufnahmen zu machen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Alltag kehrt ein

So langsam ist eine gewisse Regelmäßgkeit in meinem Leben hier erkennbar..
Montag habe ich angefangen zu arbeiten und fahre nun jeden morgen mit dem Bus zur Arbeit. Das Gute: Ich kann mich vor meine Haustür stellen, einmal winken wenn der Bus kommt und dann hält er an. Das Schlechte: das kann hier jeder machen und es macht glaub ich auch jeder. Dementsprechend lange dauert die Fahrt..
Nun denn.. 8 Uhr fängt die Arbeit hier an und 18 Uhr hört sie erst wieder auf. Mit 90 Minuten Mittagspause. Von den etwa 20 Leuten die hier arbeiten sind hier bis auf 2 glaube ich alle Studenten. Das läuft hier ein bisschen anders als bei uns. Da das Studium hier relativ teuer ist, arbeiten nahezu alle Studenten tagsüber und haben abends Vorlesungen. Das Studium dauert dann aber auch locker doppelt so lange wie bei uns. Für mich aber gut, weil viele junge Leute ..von denen leider nur einer deutsch und einer ein sehr schlechtes Englisch spricht.
Aber zum Glück fängt heute der Sprachkurs an.. naja ein kleines bisschen reden kann ich auch schon. Aber das Verstehen fällt mir schon noch recht schwer.
Soo.. meine Mittagspause ist seit 15 Minuten vorbei. Die Leute arbeiten hier wirklich, auch wenn man ganz andere Sachen hört. Ich nun auch.

Montag, 8. Oktober 2007

Sweet 15

In Lajeado findet einmal im Jahr ein großer Ball statt, auf dem der fünfzehnte Geburtstag aller Mädels hier gefeiert wird. Alle Männer müssen in Smoking erscheinen, alle Damen aufgebrezelt in Abendkleidern.
Mein Foto in Smoking ist bereits weiter unten zu finden, auf Kathis Foto im Abendkleid müssen wir wohl noch ein bisschen warten.

Der Abend hat damit begonnen, dass wir zunächst von Igor abgeholt wurden und Kathi zu Igors Exfreundin gebracht haben. Dort warteten 5 Mädels um Kathi für den abend fertig zu machen. Nachdem dann 400 Kleider 12000 Schuhe und so weiter durchprobiert waren konnten wir Kathi knappe 3h später wieder abholen.
Meine Aufgabe lag dagegen dadrin möglichst angenehm viel vorher zu essen. Da ich nicht wollte das betrunken Auto gefahren wird, musste ich selber fahren (Es ist vollkommen üblich hier betrunken zu fahren). Um ca. 9 Uhr sind wir dann zu einem Freund von Igor aufgebrochen. Dort wurde viel getrunken, so dass ich langsam das GEfühl hatte wirklich alle fahren hier betrunken. Mir wurde munter erzählt wieviele Unfälle schon bestimmte Personen schon hatten, als sie betrunken gefahren sind.
Um ca. 0h sind wir dann zum Ball aufbrochen.
Solch ein Bild habe ich noch nie gesehen. Bestimmt 1000 Paare alle aufgebrezelt tanzten zu anfangs Swing-Musik. Selbst ein Fernsehsender war da um Interviews zu machen. Vor denen konnten Kathi und ich uns erfolgreich drücken.
Da ich selber ja nicht sehr tanzfreudig gestimmt bin und Kathi auf ihren Schuhen nur unter Schmerzen laufen konnten, entschieden wir uns doch recht früh (ca. 2:30h) zum Gehen, was keiner unserer Gastgeber nachvollziehen konnten und sanken erschöpft und von den Eindrücken überwältigt in unsere Betten.

Ausflug aufs Land

Diesen Sonntag wurden wir von Igors Familie aufs Land eingeladen. Wir sind dort sehr herzlich empfangen worden. Auf dem Hof gab es Rinder, Pferde, Ziegen, Schweine, Hühner, Gemse und vieles mehr.

Nach einem üppigen Mittagessen hat uns Igors Onkel auf einen Hänger gesetzt, diesen an einen Traktor angehangen und ist mit uns über sein Land gefahren. Das Land war so groß, dass wir ohne fahrbaren Untersatz wahrscheinlich den ganzen Tag unterwegs gewesen wären. Mit dem Traktor wird einfach alles platt gefahren, wenn dort kein Weg ist, dann gehts auch einfach mal quer durch den Wald oder durch einen Fluß. Diese alten Maschinen sind äußerst robust und kraftvoll.

In der Fotostrecke sind einige beeindruckende Bilder von dem Traktorausflug und der Farm. Wenn wir das nächste mal dort sind werden wir uns wohl Pferde nehmen und das Land dann mit denen erkunden.

Freitag, 5. Oktober 2007

Worst Bridge ever

Mir wurde versichert, dass dies auf einer Nebenstrasse eine vollkommen normale Brücke ist, aber ich wollte da zunächst nicht einmal drauf gehen.

ca. 30 m hoch und alles aus Holz. das karrt wenn man dadrauf geht. Zwischen den Holzbrettern kann man hindurchschauen, bzw. fast hindurchtreten. Igor hat erzählt das sie die Querbalken erst vor kurzem angebracht haben. Wahnsinn!!











Erste Eindrücke

Hey hallo!! Uns geht es hier sehr gut! Das Wetter ist wirklich bombig ..verglichen mit Deutschland. Leider hat es gestern geregnet und heute ist die Sonne auch noch nicht zu sehen.. :(

Aber immerhin ein bisschen wärmer. 25-30 Grad ungefähr..
Im Moment sind wir meist dran Organisatorisches zu erledigen, Handy besorgen, einkaufen, putzen....
Morgen findet hier eine große Party statt. Eine Art Ball.. Von Daniel´s Verkleidung gibt es hier hoffentlich gleich ein Foto..!

Was mit mir passiert, weiß ich noch nicht. Ich weiß nur, dass ich morgen zu einer Freundin von Igor geschickt werde und die dann merkwürdige Sachen mit mir machen will.. ..davon wird es natürlich kein Foto geben!! :)
Ansonsten haben wir hier schon einige merkwürdige Sachen erlebt..
..statt Wechselgeld gibt es Bonbons. Ok nicht nur, aber man bekommt oft nur volle Reais (wie bei uns Euro..) zurück und den Rest bekommt man dann in Bonbons.
..auf ner ganz normalen Party ziehen Frauen sich eine Art Volti-Trikot an. und ich hab keins dabei :(
..hmm den Rest habe ich grade verdrängt.. aber hier ist wirklich sehr viel merkwürdig!!

Die Universität hier ist sehr groß, ca. 20 Gebäude und sie bauen noch viel mehr. Für umgerechnet 2,5 Euro bekommt mein Mittagessen, für das man in Deutschland im Restaurant min. 15 Euro bezahlen würde. Wenn unsere Mensa nur ein bisschen so wäre. Fleisch wird für einen gebraten nach Wunsch am Buffet.





Am Sonntag werden wir ein bisschen mit Pferden durch dir Gegend hoppeln!!! Und Montag fängt dann die Arbeit an.
Aber, jetzt kommen erstmal ein paar Fotos....



Mittwoch, 3. Oktober 2007

geschafft!!

Wir sind da!! Zumindest fast.. leider kommen wir noch nicht in unser Haus rein und müssen noch auf unsere Mitbewohner warten. Nun sitzen wir grade bei Igor im, hmm man weiß es nicht.. Garage.. Küche.. irgendwie zwei in einem, und werden betüddelt.
Naja, ich wollte auch nur kurz sagen, dass wir gut angekommen sind. Auch wenn die Reise etwas länger gedauert hat, als geplant.. Aber später mehr........

Montag, 1. Oktober 2007

Auf nach Lajeado

Morgen nachmittag starten Katharina und ich von Düsseldorf über Paris und Sao Paolo nach Porto Alegre (im Süden von Brasilien).

Um 17:25 geht es los.

In unserem Reisegepack befindet sich demontiert mein Segway, ich hoffe sehr, dass ich zum einen bei den Sicherheitskontrollen und dem brasilianischem Zoll nicht auf sehr sehr böse Überraschungen treffe.